Keimen im Glas: Ausführliche Anleitung für kleine bis große Saaten

Keimlinge selbst ziehen, wie geht das?

Schwierigkeitsgrad: leicht – mittel

Im Keimglas lassen sich komfortabel keimfähige Saaten zu Keimlingen heranziehen. Mit ein paar Faustregeln an der Hand klappt es ganz einfach. Außerdem macht es Spaß, den Entwicklungsprozess dieser kleinen Vitalstoffbomben zu beobachten.

Zutaten:

keimfähige Saat, mittelgroße bis große Saaten: etwa 1/6 der Glasgröße; kleine Saaten: etwa 1 – 2 EL Saat pro Glas; Keimlinge brauchen je nach Keimgröße das 2- bis 4-fache Volumen
gefiltertes Wasser zum Einweichen und Spülen

Küchengeräte:

  • Keimglas mit Abtropfvorrichtung
  • Küchensieb

Zeiten

  • Einweichen: je nach Saat 2 – 12 St., am besten über Nacht
  • Keimen: je nach Saat und gewünschtem Ergebnis 1 – 4 Tage bei ca. 18 – 20 Grad
  • Spülen: 2 mal täglich, im Sommer evtl. mehrmals (u.a. zur Abkühlung)
  • Haltbarkeit: etwa 4 Tage im Kühlschrank

Einweichen

Keimen im Glas

Mittelgroße bis große Saaten in eine Glasschüssel schütten, reichlich Wasser auffüllen und die Saat waschen. Lassen Sie die Saat im Wasser kurz stehen, damit sich Schmutzpartiel an der Wasseroberfläche absetzen können.

Rohkostrezepte

Gießen Sie das Waschwasser zur Hälfte samt der Schmutzpartikel ab und noch einmal mit frischem Wasser auf.

Keimen

Gießen Sie die Saaten in ein Küchensieb und lassen das Waschwasser abfließen. Sondieren Sie, soweit möglich, beschädigte Körnchen aus.

Kichererbsen

Schütten Sie die Saat und frisches Wasser in das Keimglas im Verhältnis: 1 Teil Saat zu 3 bis 4 Teile Wasser.

Keimlinge

Den Gitterdeckel festschrauben, bzw. bei einem selbstgebauten Keimglas das Fliegengitter über die Glasöffnung legen und mit dem Einkochring fixieren.

große Saaten

Stellen Sie das Glas an einen dunklen Ort oder decken das Glas mit einem Tuch ab. Lassen Sie die Saat, je nach Sorte, 8 – 12 St. weichen und quellen.

Rohkostrezepte

Kleine Saaten werden gleich in das Keimglas geschüttet und mit reichlich Wasser aufgefüllt.

kleine Saaten

Das Glas mit dem Gitterdeckel oder Fliegengitter und Einkochring verschließen.

Alfalfa

Das Glas schwenken, so dass sich Staub und sonstige Schmutzpartikel vom Saatgut lösen. Das Glas kurz stehen lassen, damit die Schmutzpartikel nach oben schweben.

Saaten keimen lassen

Das Wasser abgießen. Den Vorgang bei starker Schmutzbildung nochmal wiederholen.

für Rohkostrezepte

Dann etwa 4 mal soviel frisches Wasser wie Saat durch den Deckel bzw. das Fliegengitter über das Saatgut gießen.

Aufzucht im Glas

Das Saatgut muss an einem dunklen Ort oder mit einem Tuch bedeckt 2 – 8 St. – je nach Sorte – weichen und quellen.

Keimen

Keimen

Nach der Quellzeit gießen Sie das Wasser ab, spülen mit frischen Wasser nach und gießen es wieder ab.

Samen keimen

Stellen Sie das Glas seitlich gekippt in eine flache Schale oder in das Abtropfgestell, so dass überschüssiges Wasser abtropfen kann. Nun beginnt der Keimprozess, der – je nach Saat und gewünschtem Ergebnis – 1 bis 4 Tage dauert.

Aufzucht im Glas

Einige Saaten, z.B. Kichererbsen, sind Dunkelkeimer. Wenn Sie keinen dunklen Platz für die Keimgläser finden, decken Sie sie mit einem Küchentuch ab.

Körner quellen lassen

Lichtkeimer, wie z.B. Alfalfa und Hafer, verlangen sofort nach der Quellzeit zwar kein Sonnen- aber indirektes Licht.

Spülen

Spülen

Während der Keimzeit werden die Keimlinge mindestens 2 mal täglich, im Sommer öfter gespült, d.h.: Die Keime mit reichlich Wasser bedecken, …

Keimlinge spülen

… das Glas schwenken, um alle Keimlinge zu benetzen und dann ein paar Minuten stehen lassen, damit sich die Keimlinge mit Wasser vollsaugen können, …

Körner spülen

… das Wasser abgießen und das Glas wieder gekippt in die Abtropfschale stellen. Das Spülen ist wichtig, damit die Keimlinge mit Wasser versorgt und gekühlt werden.

Ernten

Spülen

Nachdem die Keimlinge die gewünschte Größe erreicht haben, werden sie ein letztes Mal gespült und abgegossen.

Körner spülen

Dann wird der Schraubdeckel bzw. das Fliegengitter entfernt und Sie können die frischen, knackigen Keimlinge gleich genießen, weiter verarbeiten oder in einem offenem Glas im Kühlschrank lagern.

Häufig verwendete Saaten

Dunkelkeimer

Bohnen, Brokkoli
Erbsen
Fenchel
Hanf
Kichererbsen, Kohl (jeder, auch Rotkohl), Kürbis
Linsen
Mais, Mungbohne
Nackt-Gerste
Rauke, Radieschen, Rettich (auch Daikon Rettich)
Sesam, Sojabohne, Sonnenblumenkerne
Weizen & Co.: Dinkel, Einkorn, Emmer, Kamut

Lichtkeimer

Alfalfa, Amaranth
Basilikum, Bockshornklee, Bohnenkraut, Buchweizen (auch Halbschatten)
Estragon
Hirse
Kerbel, Klee (jeder, auch Rosen-, Rotklee), Kresse
Leinsamen
Majoran, Minze
Nackt-Hafer, Nackt-Roggen
Quinoa
Reis
Sellerie, Senf
Thymian
Wildkräuter, die meisten

Gerne ergänze ich die Tabelle beliebter Keimlinge. Im Kommentarfeld können Sie mir schreiben, welche weiteren Dunkel- und Lichtkeimer Sie für die Sprossenküche kennen.

Im Überblick: Einweich- und Keimzeit für Samen, Saaten & Körner

Hier finden Sie alle Zeiten im Überblick, um selbst Körner, Saaten und Samen zu keimen. In der linken Spalte finden Sie das Keimgut. In der mittleren Spalte stehen die Einweichzeiten – Einweichen ist immer der erste Schritt vor dem eigentlichen Keimprozess. Die Keimzeit steht in der rechten Spalte.

Immer wieder wird mir die Frage gestellt: Ist die Einweichzeit in der Keimzeit enthalten? Antwort: Nein, das ist sie nicht. Einweichzeiten und Keimzeiten werden hier in der Tabelle – wie auch in den Anleitungen und Rezepten – gesondert angegeben.

Körner, Saaten, SamenEinweichzeitKeimzeit
Alfalfa* (Luzerne)6 St.7-8 Tage (nicht vor dem 7. Tag ernten)
Amaranth6 St.am 2.-3. Tag (Sprossen) – 6-7 Tage (Grünkraut)
Basilikum(-Kresse)**, Brokkoli, Rettich*8 St.am 3. Tag (Sprossen) – 6 Tage (Grünkraut)
Bockshornklee5 St.ab 2. Tag (Sprossen) – ab 4. Tag (Grünkraut)
Bohnen (Mungbohne, Sojabohne), Erbsen, Linsen12 St.ab 3. Tag – 5 Tage
Buchweizen2 St.2-4 Tage
Dinkel und Weizen, Roggen (Nackt-Roggen)12 St.2-3 Tage; Dinkel, Weizen: 10-12 Tage für Grünkraut (Weizengras) etwa 12-15 cm hoch
Einkorn, Emmer, Kamut10-12 St.2-3 Tage
Gerste (Nackt-Gerste), Hafer (Nackt-Hafer)8 St.2-3 Tage; Gerste: 10-12 Tage für Grünkraut (Gerstengras) etwa 12-15 cm hoch
Hanf (Speisehanf)6 St.3-4 Tage
Hirse12 St.1-2 Tage
Kichererbsen18 St.ab 3. Tag – 5 Tage
Kresse*/**, Rauke* (Rucola), Sellerie-Kresse*keineab 6. Tag
Kürbiskerne12 St.3 Tage
Leinsamen*/**keineab 8. Tag
Mais12-24 St.3-4 Tage
Quinoa4 St.1 Tag
Radieschen***12 St.ab 3. Tag (Sprossen) – 10 Tage (Grünkraut)
Reis12 St.3-4 Tage
Rotklee*8 St.6-8 Tage
Senf***6 St.ab 3. Tag (Sprossen) – 9 Tage (Grünkraut)
Sesam8 St.1-2 Tage (spätestens am 2. Tag ernten; wird danach bitter)
Sonnenblumenkerne6 St., für Grünkraut: 12 St.1-2 Tage; für Grünkraut: 8- maximal 12 Tage (verlieren danach ihren nussigen Geschmack)
Wildkräuter**** (z.B. Vogelmiere) und Gartenkräuter**** (Bohnenkraut, Estragon, Kerbel, Majoran, Minze, Thymian)keine1-2 Wochen (Keimzeit), weitere 1-2 Wochen (Ernte)
Einweich- und Keimzeit für Samen, Saaten & Körner

*Als Grünkraut verzehren! Die Saaten können im Glas angezüchtet werden (etwa 2-3 Tage). Danach sollten Sie sie in ein Hydrogerät oder ein Tablett umsetzen, damit sich die Sprossen gleichmäßig zu Grünkraut entwickeln können.
** Leicht bis stark schleimbildend! Für die Grünkraut-Zucht auf Keimgittern ziehen. Für die Sprossenzucht (wie z.B. bei Buchweizen) können die Samen im Glas gezogen werden.
*** Die in diesen Saaten enthaltenen ätherischen Öle (z.B. Senföl) wirken im Sprossenglas antibakteriell, also als Schimmel-Blocker. Wenn Sie diese Saaten in kleinen Mengen beispielsweise Kichererbsen und Bohnen beim Keimen hinzufügen, kann die Schimmelbildung verhindert werden.
**** Aufzucht in der Erde.

Keimgläser können Sie einfach und preiswert selber bauen (s. Keimglas Eigenbau) oder Sie schauen sich im Handel um. Dort können Sie zwischen Einfach- und Luxusausstattungen wählen.

Im Winter, wenn es über Nacht zu kalt wird, können Sie die Keimlinge mit einer Decke wärmen. Da die Keimlinge während des Keimprozesses selbst Wärme erzeugen, wird’s unter der Decke „kuschelig“.

Wenn Sie die Keimlinge für ein paar Tage im Kühlschrank lagern, sollten sie mindestens einmal täglich gespült werden. Sie wachsen im Kühlschrank, wenn auch verhalten, weiter.

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113 Gedanken zu „Keimen im Glas: Ausführliche Anleitung für kleine bis große Saaten“

  1. Hi Mary,

    tolle Seite mit wertvollen Informationen für Leute, die erst anfangen wollen.

    Ich hab eine kleine Ergänzung für Dich. Habe jetzt das 4 x Chiagrün gezogen, super gesund und schmeckt leicht nussig.

    Weiche es 6-8 Stunden ein, ist dann ein klebriger Brei. Habe es ohne Erde und auch auf Erde gezogen, gelingt beides. Auf die Erde habe ich eine Lage Küchenkrepp gelegt, weil die Pflänzchen sehr zart sind, ist so sauberer. Ohne Erde, einfach Watte und eine Lage Küchenkrepp. Mit dem Löffel lässt sich der Brei super verteilen. Habe diesmal zum, testen mit Erde und ohne Erde gleichzeitig angesetzt, um zu sehen, was schneller und kräftiger wächst. Hatte bei den Ersten malen den Eindruck, dass Erde besser war, kann aber auch Einbildung gewesen sein.

    Wünsch Dir ein sonniges Wochenende. Petra

    Antworten
    • Hallo Petra,

      das ist eine prima Ergänzung. Herzlichen Dank Petra!

      Du hast es das Wesentliche und vor allem beide Möglichkeiten – mit und ohne Erde – beschrieben. Klasse!

      Aus Bekanntenkreisen weiß ich, dass viele sehr skeptisch vor dem Klebebrei stehen und sich fragen, wie sie den denn zum Keimen bringen können. Deine Anleitung wird ihnen gefallen.

      Liebe Grüße Mary

      Antworten
  2. Kicherbsen besonders behandeln?

    Hallo, eine schöne Webseite hast Du. Ich habe gehört, daß man gekeimte Kicherbsen nach dem Keimen blanchieren/kurz kochen müsste, bevor man sie ißt? Weißst Du was darüber? Danke.

    Lieben Gruß

    Pat

     

    Antworten
    • Hallo Pat,

      ja, dazu gibt es sehr viele verschiedene Auskünfte. Allein im Internet findet man von "gar kein Problem, die kann man roh essen" über "in kleinen Mengen roh essen ist ok, aber wer einen empfindlichen Magen hat, sollte sie lieber kurz blanchieren" bis "keinesfalls, die sind ebenso wie rohe Bohnen ungenießbar" alles, wie mit rohen Kirchererbsen-Sprossen umzugehen sei. Wer da schreibt, das steht meist nicht dabei, d.h. ist der Schreiber – falls er denn aus seiner eigenen Praxis schreibt – ein Rohköstler, ein Veganer oder ein Normalköstler (um nur einige zu nennen). Denn was für einen Rohköstler gut verdaulich ist, kann einem Normalköstler zu schaffen machen.

      Aus meiner Rohkost-Praxis kann ich sagen: Bei uns kommen sie zwei- bis dreimal im Monat auf den Tisch, roh, gerne im Hummus. Da wir den Hummus mit Karotten-Stiften essen, kann das Ganze gut gekaut werden. Gut gekaute und eingespeichelte Speisen unterstützen die Verdauung. Altbekannt, ja und leider gar nicht so leicht umzusetzen. Das sei nur mal am Rande erwähnt.

      Was die angeblich giftigen Inhaltsstoffe betreffen, so kann ich nur sagen: Wir essen die Sprossen seit 8 Jahren roh und sie sind uns immer gut bekommen.

      Liebe Grüße Mary

      Antworten
      • Danke sehr Mary,

        ich habe noch eine Frage. ich mehrfach Linsen bei Licht gekeimt. Und es hat hervorragend  funktioniert. Was würde dann anders sein, wenn ich abdunkele?

        Danke  im voraus.

        Beste Grüße

         

        Pat

        Antworten
        • Hallo Pat,

          prima, wenn die Linsen bei Licht gut keimen, dann … "Don't touch a running system …". Der Hinweise "Dunkel- bzw. Lichtkeimer" sind so etwas wie Orientierungshinweise, keine absoluten Wahrheiten. Beim Keimen spielen eine Menge Faktoren mit, u.a. auch Temperatur, Luft, Luftfeuchtigkeit, die Art des Wassers und letztlich auch deine Erwartungen. Bei mir keimen z.B. Kichererbsen bei normalem Tageslicht sehr gut. Doch es ist in vielen Fällen nicht nur die Frage, ob die Saaten keimen, sondern, ob sie kräftige und gesunde Keimlinge hervorbringen. Sollte das nicht der Fall sein, kann es einen entscheidenden Unterschied machen, ob man sie dem Licht oder dem Dunkel aussetzt beim Keimen – gemäß der Tabelle.

          Wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist, dann – wie gesagt – mache es weiter so; es sei denn, du willst experimentieren.

          Liebe Grüße Mary

  3. Hallo Mary,

    haben eben Deine Seite entdeckt. Super gemacht mit vielen Infos zum Sprossenziehen.

    Auch die Tabelle ect. sind prima hilfreich für uns.

    Wir sind in dem Bereich erst noch ganz frisch drinne und probieren uns aus mit dem Ziehen im Kaimglas.

    Bis her haben wir nur die größeren Sprossen da drinnen gezogen, da die feinen Samen ja durch das Gitter fallen würden beim spühlen ect. . Du hast hier erwähnt man könne auch die feinen Samen im Glas ziehen. Welchen Tipp hast Du wie dies umgesetzt werden kann ohne das Sie durchfallen?

    Und mal eine allg. Frage. Muss man speziell (Sprossen)-Samen kaufen oder geht ganz normaler Samen z.b. von Mais usw. ? Also gibt es hierbei einen Unterschied oder ist es das selbe??

     

    VLG Marco.

    Antworten
    • Hallo Marco,

      es freut mich, dass es dir/euch auf meiner Site gefällt. Und nun zu deinen Fragen:

      Keimgläser gibt es mit verschiedenen Gitteraufsätzen. Das Glas, welches ich in der Anleitung benutzte, ist ein Eschenfelder Keimglas mit sehr feinem Drahtgitter. Selbst kleine Saaten – wie beispielsweise Alfalfa – rutschen nicht da durch. Wenn dein Keimglas ein zu großes Gitter besitzt, dann kannst du dir mit einem zurecht geschnittenem Stück Fliegengitter oder Gaze helfen, das du über das Glas stülpst und mit einem Gummiring fixierst. Siehe auch hier: Keimglas

      Mit speziellen Sprossensamen liegst du auf der sicheren Seite. Manche Samen und Saaten, die nicht speziell als "Sprossensamen" ausgezeichnet sind, funktionieren auch. Da muss man sich etwas durchprobieren. Doch du solltest immer Biosamen nehmen. Da kannst du (relativ) sicher sein, dass sie nicht behandelt sind (bedampft, bestrahlt, gepudert mit Pflanzenschutzmitteln … was auch immer).

      Du willst Mais keimen lassen? Das haben einige schon mit Popcorn-Mais geschafft. Ich nahm zwar einen anderen Mais, also nicht den für Popcorn, doch er ist nicht mein Fall. Die Körner bleiben sehr hart und mehlig. Da ist nichts von einem nussig, knackigen Keimling. Na ja, das ist letztlich Geschmacksache.

      Dann wünsche ich dir und euch noch viel Freude beim Ziehen von Keimlingen. Das macht nicht nur Spaß, sondern ist lecker und urgesund.

      Liebe Grüße Mary

      Antworten
    • Ganz  lieben Dank für Deine Antwort.

      Der Tipp mit dem Fliegengitter wird direkt mal ausgetestet :0)

      Hast Du vielleicht noch eine Idee oder Tipp, wie man eine Keimschale günstig selbst zusammenstellen könnte? Die fertigen im Laden sind ja recht teuer und ehrer klein dazu. Gibts es hier vielleicht ne gute Alternative?

      Und hast Du noch einen Tipp wo man zu guten Konditionen Sprossen erwerben kann?

      Allgemein sind die Anbieter welche wir fanden auf einem ähnlichen Niveau gleich aber eben durchaus nicht grad günstig. Gibt es hier vielleicht auch Großanbieter wo man besseren Preis einkaufen kann?

       

      VLG Marco.

      Antworten
      • Hallo Marco,

        bedenke bitte, dass das Fliegengitter herstellungs-bedingt Chemikalien enthalten kann. Ich fragte einen befreundeten Chemiker, wie sich Fliegengitter mit Lebensmittel vertragen würde. Er sagte mir, dass wenn es heiß in einer Schüssel mit Spülmittel gewaschen würde, daran nichts auszusetzen gäbe.

        Statt in einer Keimschale kannst du die Körnchen auch in einem feinmaschigen Haushaltssieb keimen lassen. Funktioniert wunderbar. Sicherlich lässt sich aus Fliegengitter und einer flachen Schale eine Keimschale basteln. Hm, da würde sich ein Gang ins Gartencenter lohnen, denn dort gibt es diese Mini-Anzugskästen, die sich bestimmt umbauen lassen. Dann hättest du gleich eine Haube dabei.

        Für ein Kressesieb kannst du einen Spritzschutz für Pfannen verwenden. Den legst du über einen flachen Teller und fertig ist dein Kressesieb. … Es sei denn du hast Katzen im Haushalt, die solche Installationen gerne artgerecht sortieren.

        Zu deiner letzten Frage. Tja, wenn du Wiederverkäufer wärest, würdest du bei Biokorb fündig, die eben auch kleinere Mengen ausliefern. Ansonsten heißt es: sich umschauen.

        Liebe Grüße Mary

        Antworten
    • Hallo Josh,

      hm, ich muss ein bisschen raten, was genau du meinst. Die 1- 2 Tage beziehen sich auf die Keimlinge. Die 8 – 12 Tage beziehen sich auf den Fall, dass du Sonnenblumen-Grün ziehen willst.

      Beantwortet das deine Frage?

      Liebe Grüße Mary

      Antworten
      • Ich meine was passiert wenn ich die Sonnenblumenkerne nicht in der vorgegebenen Zeit esse. Also nicht nach 1-2 Tagen und nicht nach 8-12 sondern z.B. nach dem 5. Tag. 

        Sind diese dann giftig? Das ist mir nämlich gestern passiert. 

        Antworten
        • Hallo,

          nun, ich habe auch schon 5 oder 6 Tage gekeimte Sonnenblumenkerne (über einen Salat gestreut) gegessen. Abgesehen davon, dass sie mir in diesem Stadium nicht schmeckten, ist mir nichts passiert. Entweder bin ich sehr robust, ober sie sind nicht giftig.

          Neben meinen Erfahrungen habe ich bislang noch nichts gelesen, dass Sbk in irgendeiner Phase der Keimung oder des Grünens giftig seien.

          Liebe Grüße Mary

  4. Hallo, 

    ich fange gerade an roh zu essen. Ich denke in den meisten Fällen kann man mehr als 1-2 Esslöffel an Saaten in ein Glas füllen. Sonst bräuchte ich ja 2 Schränke voll damit. 

    Oder hast du schon schlechte Erfahrungen mit zuviel Saatgut gemacht? 

    Das würde mich sehr interessieren & schöner Beitrag. 

    Lg. 

    Antworten
    • Hallo Josh,

      1 bis 2 EL pro Glas ist ein Richtwert. Die Mengenangabe ist natürlich abhängig von der Größe des Glases. Soweit – so klar. Gehen wir einfach vom Ziel aus. Worum es geht, ist, dass die Keimlinge genug Platz haben, um sich zu entwickeln und sich dabei nicht gegenseitig zerdrücken, da sie ansonsten schnell gammeln und sogar Schimmel ansetzen können. Sie sollten während des Keimprozesses gut durchlüften können.

      Wer schon etwas Erfahrung mit dem Keimen gesammelt hat, wird von dem Richtwert abweichen – das tue ich auch. Manchmal will ich die Körner oder Saaten nur kurz ankeimen lassen und dann gebe ich schon mal etwas mehr ins Glas.

      Ja, ich hatte auch schon schlechte Erfahrungen gemacht … ich muss, wenn ich experimentiere immer wieder Extreme ausloten. Bei einer Füllung von 1/3 Saatgut (Buchweizen) im Verhältnis zum Glas begannen die Keimlinge am 3. Tag säuerlich an zu riechen.

      Fazit: Wenn du das Ziel im Auge behältst, dann kann nix passieren. Und falls es doch mal eng wird im Glas, dann kann ein Teil der Keimlinge immer noch in ein zweites umgesiedeln.

      Liebe Grüße Mary

      Antworten
  5. Hallo,

    können Hanfsamen ganz einfach im Glas gekeimt werden? Besteht hierbei nicht die gleiche Problematik wie bei Chia und Lein? Denn diese keimen nicht gut im Glas.

    VG

    Antworten
    • Hallo Igi,

      schon, schon – ja, Hanfsamen keimen im Glas. Doch dafür sollte man ein ausreichend großes Glas verwenden, das gut belüftet. Die Hanfsamen mögen es nämlich gerne warm (20 bis zu 25 Grad) und dunkel.

      Ich keime Hanf (natürlich Speisehanf 🙂 und ungeschält muss er sein) am liebsten auf einem Küchensieb, das ich in eine Glaschüssel hänge. Die Konstruktion wird mit einem leichten Leinentuch abgedeckt und verschwindet an einem dunklen Ort. Bei mir ist das der nicht benutzte, immer noch vorhandene Backofen.

      Liebe Grüße Mary

      Antworten
      • Hi

        danke dir für die antwort. ich habe noch eine frage zu alfalfa. weshalb soll man die 7 tage keimen lassen?

        da die ja schon nach 3-4 tagen schon recht gut aussehen.

        würde mich über eine Antwort freuen.

        Viele Grüße

         

        Antworten
        • Hallo Igi,

          Alfalfa enthält den Giftstoff Canavanin, der während der Wachstumsphase abgebaut wird. Canavanin ist eine Aminosäure, die der Pflanze als Fraßschutz dient und vor allem in den Samen vorkommt. Der Giftstoff ist allerdings nur in hoher Konzentration gesundheitsschädlich und in Alfalfa ab den 6. oder 7. Tag nur noch in Spuren enthalten.

          Der Hinweis: Erst ernten nach dem 6. oder 7. Tag ist eine super sichere Sache. Doch Pflanzen lassen sich weder in Zentimeter noch in Zeiten bemessen. Wie sie sich entwickeln und wann sie "essfertig" sind, das ist abhängig vom Standort (Licht und Wärme), von der Pflege und von der Qualität der Samen.

          Ich hoffe, das hilft dir weiter und noch viel Freude mit deinen Grünlingen.

          Liebe Grüße Mary

        • Hallo Igi,

          der Keimling sollte – im Allgemeinen – mindestens die Größe des Samens haben, damit die Enzymhemmer abgebaut sind. Mir ist allerdings nichts bekannt, dass man die Hanfkeimlinge nicht vor der angegebenen Zeit futtern darf.

          Liebe Grüße Mary

  6. Hallo Ulrike,

    also ich liebe gesprosste grüne Erbsen. Und wenn sie giftig wären, wäre ich schon längst nicht mehr 🙂

    Grüne Erbsen gesprosst schmecken leicht süsslich, so ein wenig wie Mais.. ich mag das sehr. Allerdings lasse ich sie nie allzu lange sprossen, so längstens 2-3 Tage, bis das weiße Schwänzchen ca 1,5-2 cm lang ist. Sie schmecken aber auch davor schon super lecker. Ich esse sie oft auch schon, sobald der Sproß herauskommt und noch ziemlich kurz ist. Und ja, ich esse sie mit dem Kern, das ist das beste geschmacklich.

    Lieben Gruß,

    Britta

    Antworten
  7. Hallo Mary,

    nun doch noch eine Frage nach dem Du mir letztes Mal so schnell und so ausführlich geholfen hast.

    Ich bin im "Sprossen-Zucht-Fieber". Es macht riesig Spaß und so hatte ich auch grüne Erbsen genommen. Nun keimen die munter vor sich hin und ich getraue mich nicht, diese zu essen (Sprosse und aber auch den ursprünglichen "Erbsenkern") da im Netz so unterschiedliche Meinungen (giftig ja/nein) kursieren.

    Was meinst Du denn? Bzgl. der Sprosse ist die Meinung offensichtich, dass man diese essen kann…..durchaus auch lange wachsen lassen zu "Sprossenspargeln"…..aber der "Kern"? 

    Schon jetzt: vielen Dank!!

    Lieben Gruß

    Ulrike

    Antworten
    • Hallo Ulrike und ein Dank an Britta,

      „man“ (diverse Bücher, schlaue Leute und das Internet) sagt, dass Erbsen eben nicht das giftige Phasin enthalten, welches in vielen Bohnensorten zu finden ist. Und Britta schildert – putzmunter – von ihren Erfahrungen. Danke für deine flotte Antwort, Britta!

      Wenn du Erbsenspargel haben willst, dann fülle die Erbsensprossen in eine Schale oder besser noch in einen sogenannten Sprossengarten um, der im Boden Löcher hat, so dass das Wasser ablaufen kann. Dann können die Sprossen schön lang werden. Für Erbsenspargel musst du mit einer Gesamt- Keimzeit von 10 bis 12 Tagen rechnen.

      Ach ja, und dieses Mal müssen wir es genau nehmen, denn bitte lasse die Erbsen für den Spargel im Dunkeln keimen, sonst wird’s Grünzeug. Die Erbsenhülsen solltest du entfernen, da alle Kraft eh' in dem Spargel steckt. Die Hülsen lassen sich von dem „Spargel“, der etwa 7 cm lang wird, leicht abschneiden.

      Liebe Grüße Mary

      Antworten
      • Erbsen zählen zu den Hülsenfrüchten, doch enthalten Sie keine gifitgen Stoffe,  man kann sie also bedenkenlos roh essen. Ich erinner mich, als ich Kind war und wir einen großen Garten hatten, wo wir allerlei angebaut haben, hatten ich Erbsen direkt vom Strauch weg gegessen.

        Ähnlich Erdnüsse, ebenfalls Hülsenfrüchte, auch diese habe ich in Afrika vom Feld weg roh gegessen. Was wir hier als Erdnüsse im Handel zu kaufen bekommen, sind ja lediglich getrocknete Erdnüsse, die auch geschmacklich komplett anders schmecken als frische.

        Frische Erdnüsse vom Feld ähneln dem Geschmack von grünen frischen und ROHEN Erbsen.

        Lieben Gruß,

        Britta

        Antworten
        • Hallo Britta,

          vielen Dank für die weiteren Infos. Ich bin begeistert von dem "Leben" auf dieser Internetseite. Das macht Spaß!!

          Hat eventuell jemand Erfahrung mit Senf? Meine eingeweichten Senfkörner "riechen" nur intensiv vor sich hin, sind etwas verschleimt aber ans Sprießen denken sie gar nicht….

          Danke für jeden Gedanken/Anstoß von Euch!

          Lieben Gruß

          Ulrike

        • Hallo Ulrike,

          Senfsamen schleimen, das ist so ihre Art. Manche Sorten riechen recht scharf, sobald sie mit Wasser in Kontakt kommen. Die weißen Senfsamen, die ich verwende, riechen kaum, schmecken aber schon nach dem ersten Keimtag scharf, wenn sich der kleine Keimling zeigt (das sollte er übrigens, spätestens nach dem ersten Tag!).

          Im Keimglas machen sich die Senfsaaten nicht so gut, denn dann kleben sie schnell aneinander und es kann sich sogar Schimmel bilden. Besser ist es, ein Kressesieb oder einen Sprossengarten zu benutzen – so wird es empfohlen. Ich benutze keins von Beiden, sondern gehe so vor:

          • Senfsaaten etwa 4 St. in reichlich Wasser und im Dunkeln (Tuch drüber) einweichen. Danach das Wasser abgießen.
          • Dann Vliespapier oder ein Zellstofftuch auf einen tiefen Teller legen, anfeuchten und die Saaten darauf verteilen.
          • Zwei- bis dreimal täglich werden sie angefeuchtet und wieder mit einem Tuch bedeckt.

          So keimen sie bei mir prächtig, sowohl Senf als auch Kresse (diese allerdings ohne Tuch).

          Liebe Grüße Mary

  8. Hallo,

    ich wollte mal Fragen ob man Grünkern auch keimen lassen kann oder ob man da was beachten muss. Habe es gerade im Versuch aber passiert ist noch nichts (nach ca 2 Tage) und ich wollte Fragen, da ja der Nährstoffgehalt zunimmt, ob er dann beim Dörren ob man das Getreide jetzt verarbeitet (also mixt) oder so als Keimlinge dörrt, wieder abnimmt? bzw. wenn man es auf Vorrat dörrt?

    LG und Danke

    Antworten
    • Hallo zurück zum "Grünkern-Frager/in",

      Grünkern ist halbreif geernteter Dinkel. Nach der Ernte wurde er traditionell in einer Darrpfanne über einem Buchweizenfeuer getrocknet. Heute werden dafür gewöhnlich moderne Heißluftanlagen verwendet. Durch das Trocknen bekommt der Grünkern seinen charakteristischen, d.h. leicht nussigen Geschmack und wird zugleich haltbar gemacht.

      Die andere Seite der Medaille ist, dass er dadurch weder roh ist noch keimfähig. Bei deinem Versuch mit dem Grünkern wird auch künftig nichts mehr passieren. Leider.

      Ja, das ist korrekt – der Nährwert explodiert förmlich, wenn du Körner (Keimfähigkeit vorausgesetzt) keimen lässt. ABER: Jede Art der Denaturalisierung – und das Dörren gehört dazu – reduziert immer den Nährstoffgehalt. Wenn du also Körner keimen lässt und sie für die Lagerung bei 40 Grad C dörrst, dann reduzierst du den Nährwert. Doch unterm Strich bleibt immer noch weit „mehr drin“, als bei ungekeimten Körnern. Keimen lassen – dörren – lagern … das lohnt sich immer!

      Übrigens: Probiere doch mal den Kamut aus. Der keimt fast schon, wenn man ihn kurz bittet … hm, das war ein Witz. Aber er keimt wirklich sehr leicht und er schmeckt, ähnlich wie der Grünkern, lecker nussig. Die Anleitung, wie du den Kamut zum Keimen bringst, die findest du hier auf meiner Seite.

      Liebe Grüße Mary

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